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Besucherguide Schweden

Thema: Glückspiel im deutsch-schwedischen Vergleich

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Schweden ist ein begehrtes Urlaubsland. Die Deutschen stellen dabei nach den Norwegern die zweitgrößte Besuchergruppe in dem skandinavischen Land dar.

Naturnähe und Großstädte, ein gemäßigtes Klima und eine den Deutschen relativ ähnliche Kultur machen das Land populär. Allerdings gibt es auch einige meist unerwartete Unterschiede. Das gilt unter anderem für das Zocken. Obwohl Schweden seit 1995 genau wie die Bundesrepublik der Europäischen Union angehört, sehen die Glücksspielgesetze unterschiedlich aus.

Die Regierung in Stockholm trägt der Popularität von landbasiertem Glücksspiel und dem Spielen in Online-Casinos schon des Längeren Rechnung. Allein für 2023 wird mit einem Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden Euro auf dem schwedischen Online-Glücksspielmarkt gerechnet. Bis 2028 wird ein Anstieg auf 2,15 Milliarden erreicht.

Doch während die Regelungen lange Zeit deutlich liberaler waren als in Deutschland, wo Online-Casinos erst mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielsstaatsvertrags der Länder am 1. Juli 2021 legalisiert wurden, ist auch das Gesetz in Schweden überarbeitet worden.

Mit strikteren Regelungen soll vor allem das Zocken auf illegalen Seiten ohne Lizenz aus Schweden unterbunden werden. Dass offiziell nur auf staatlich zugelassenen Seiten gespielt werden darf, ist zwar nicht neu, aber der verstärkte Sicherheitsaspekt für die Spieler und die Suchtprävention verändern die Glücksspiel-Landschaft.

Dabei hatte sich Schweden erst vor wenigen Jahren weg vom staatlichen Glücksspiel-Monopol wegbewegt und auch nicht-staatliche Anbieter zugelassen, sofern diese sich an die damit verbundenen Auflagen hielten.

Die neuen Regeln sollen es unter anderem leichter machen, zu erkennen, ob tatsächlich in einem in Schweden zugelassenen Casino oder neuen Online Casinos gespielt wird. In Deutschland ist die Gesetzlage vergleichbar. Obwohl Online-Casinos in der Bundesrepublik nun legal sind, gilt das lediglich für Anbieter mit einer Lizenz aus Deutschland. Du findest diese Angaben im jeweiligen Impressum.

Die beiden staatlichen Anbieter sind in Schweden weiterhin marktführend, aber lizensierte private Online-Casinos stehen Zockern ebenfalls zur Verfügung.

Um die Verbraucher zu schützen, ist die erlaubte Werbung seit neuem stark limitiert. Willkommens-Boni bei der Anmeldung sind nur noch für echte Neukunden erlaubt. Wenn du ein Konto bei verschiedenen Seiten anmeldest, die zum gleichen Konzern gehören, darfst du keinen zweiten Willkommens-Bonus erhalten.

Dass Zocker sich beim Spiel ruinieren, soll nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden unterbunden werden. In den Online-Casinos in dem skandinavischen Land müssen sich die Spieler im Vorfeld entscheiden, wieviel Geld sie maximal pro Tag, Woche oder Monat einsetzen möchten und welche Zeitlimits sie sich setzen wollen.

In Deutschland können Zocker sich ebenfalls finanzielle Grenzen setzen, sofern diese unter dem gesetzlichen Limit liegen. Pro Kopf und Monat darfst du in der Bundesrepublik maximal 1000 Euro für jegliches Online-Glücksspiel riskieren.

Statt wie in Schweden selbst zu bestimmen, wie viele Stunden pro Tag, Woche oder Monat höchstens in den Online-Casinos verbracht werden dürfen, gibt es in Deutschland keine zeitlichen Beschränkungen. Dafür sorgen Software-Algorithmen dafür, dass Zocker, die durch übermäßiges Spielen oder häufige riskante Einsätze auffallen, geflaggt werden. Diese Risikokandidaten werden anschließend in eine bundesweit geltende Sperrdatei eingetragen.

Die freiwillige Aufnahme in die Datei ist ebenfalls möglich. Außerdem müssen die deutschen Webseiten leicht zu findende Informationen zum Thema Spielsucht sowie Kontaktadressen und einen Panikbutton für eine sofortige, 24 Stunden dauernde Eigensperre anbieten.

Die Selbstsperre ist auch auf schwedischen Seiten zeitlich begrenzt oder aber auch unbegrenzt möglich. Das funktioniert über eine spezielle Webseite, zu der ein direkter Link führt, der in jedem Online-Casino angezeigt werden muss.

Obwohl die meisten Casinospiele, inklusive der bei den meisten Zockern auf Nummer eins der Beliebtheitsskala stehenden Slots, sich sehr ähneln, gibt Schweden sich nicht mit der Oberfläche zufrieden. In dem geänderten Glücksspielgesetz ist außer Neuerungen für die Zocker die mögliche Lizenzierung von Glücksspielsoftware inbegriffen.

Online-Casinos, deren bestehende Lizenz ausläuft, dürfen weiter operieren, solange der Antrag auf Prüfung und Erneuerung der Zulassung läuft. Für bestehende Kunden wird dadurch das Risiko verringert, die gewohnte Webseite plötzlich geschlossen vorzufinden und sich stattdessen bei einem möglicherweise illegalen neuen Anbieter anzumelden. Allerdings sollte die eigene Sorgfaltspflicht wie im Internethandel prinzipiell nicht vernachlässigt werden.

Spielbank

Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

Obwohl Online-Casinos in Schweden schon deutlich länger erlaubt sind als in Deutschland, haben Zocker in der Bundesrepublik die besseren Karten, wenn es um landbasierte Spielbanken geht. Die vier Dependancen des staatlichen Casino Cosmopol beschränken sich auf die als Besuchermagneten geltenden Städte Stockholm, Göteborg, Malmö und Sundsvall.

In Deutschland gibt es hingegen 65 staatliche Spielbanken, die über das gesamte Land verteilt sind. Darunter sind einige der bekanntesten Spielbanken der Welt, inklusive der vom Adel und von Künstlern frequentierten Häusern in Baden-Baden und Bad Ems.

Im Unterschied zu deutschen Spielbanken, bei denen je nach Bundesland das Mindestalter für Besucher entweder bei 18 oder bei 21 Jahren liegt, gilt für alle Cosmopol-Häuser ein Mindestalter von 20 Jahren, obwohl online in beiden Ländern ab 18 Jahren gezockt werden darf. Auch das solltest du beachten, ehe du den Casinobesuch aufs Unterhaltungsprogramm in Schweden setzt. Bei allen Ähnlichkeiten gibt es halt einige Unterschiede, auch was das Glückspielgesetz angeht.

Letzte Aktualisierung: 16.12.2023