Navigation

Besucherguide Schweden

Thema: Autofahren in Schweden im Winter

Tipps für eine sichere Fahrt durch Schnee und Eis

×

winterliche Straße

Foto von Andreas Nowak, Besucherguide Schweden

Schweden im Winter ist eine malerische Landschaft, die mit schneebedeckten Wäldern und gefrorenen Seen verzaubert. Doch für Autofahrer können die winterlichen Bedingungen eine echte Herausforderung darstellen, vor allem, wenn sie die dort vorherrschenden Bedingungen nicht gewöhnt sind. Deshalb findest du hier einige wichtige Hinweise und Tipps, die dich auf das Autofahren im schwedischen Winter vorbereiten.

Winter in Schweden

In Südschweden können die Winter auch mal schneearm ausfallen, während im Norden immer mit starken Schneefällen und Temperaturen unter 0 Grad Celsius bis weit in den Frühling zu rechnen ist. Das Autofahren im schwedischen Winter wird dennoch von vielen Fahrern als angenehmer empfunden als bei Schneefall in Deutschland. Das liegt daran, dass es bei uns meist nur Schneematsch gibt, der sehr glitschig ist. In Schweden lieg meist Pulverschnee auf den Straßen, der schön griffig ist und ein angenehmes Dahingleiten ermöglicht. Außerdem verbessert der Schnee auf den Straßen die Sicht bei Dunkelheit. Mit einer vorausschauenden und defensiven Fahrweise kann der schwedische Winter in der Regel gut bewältigt werden. Dennoch kann der Schnee eine Herausforderung für Autofahrende darstellen und erfordert die passende Ausrüstung.

Die richtigen Reifen

Winterreifen sind in Schweden gesetzlich vorgeschrieben und müssen vom 1. Dezember bis zum 31. März verwendet werden. Viele Schweden nutzen sie aber das ganze Jahr über. Achte darauf, dass die Winterreifen auch tatsächlich für schwedische Verhältnisse geeignet sind! Über deutsche Winterreifen können die Schweden oft nur lachen. Diese sind nämlich meist nur bis -10 Grad Celsius ausgelegt. In Schweden kann es aber gut und gerne -30 Grad Celsius kalt werden. Das Gummi deutscher Winterreifen wird dann sehr hart und verliert den Grip. Informiere dich also vorher, ob deine Winterreifen auch schwedischen Verhältnissen standhalten. Als Alternative zu klassischen Winterreifen verwenden viele Schweden gern Spikereifen. Grundsätzlich ist ihre Nutzung vom 1. Oktober bis zum 15. April erlaubt, dieser zeitliche Rahmen kann aber bei winterlichen Straßenbedingungen ausgedehnt werden. In großen Städten wie Stockholm dürfen Spikereifen allerdings nicht genutzt werden, dort ist das aber auch nicht notwendig.

Der Antrieb

Um bei schwedischem Schnee und Eis gut fahren zu können, sollte auf ein Auto mit Heckantrieb verzichtet werden. Das Heck eines solchen Fahrzeuges kann sonst schnell ausbrechen. Besser ist ein Auto mit Frontantrieb, noch besser eines mit Allradantrieb. Gerade im Norden Schwedens sind SUVs und Fahrzeuge mit Allradantrieb weitverbreitet, weil sie den Fahrkomfort bei Eis und Schnee erheblich verbessern.

Frostschutz

Um dein Auto für den schwedischen Winter vorzubereiten, solltest du unbedingt dafür sorgen, dass der Frostschutz ausreichend stark ist und auch bei Temperaturen bis -30 Grad nicht schlappmacht. Sind die Temperaturen sehr niedrig, solltest du besser auf die Nutzung der Scheibenwischer verzichten, da das Wasser einfrieren kann und dir die Sicht nimmt. Ein Enteisen von Hand wird dann zwingend nötig und das macht wirklich keinen Spaß. Auch auf das Autowaschen wird im Winter in Schweden komplett verzichtet; sogar die Autowaschanlagen haben geschlossen. Zu groß ist die Gefahr, dass Wasser beispielsweise in Türritzen läuft und dort gefriert und somit das Öffnen verhindert. Wird das Auto im Winter dennoch gewaschen, sollte es für mindestens zwei Tage in einem beheizten Raum durchtrocknen.

Licht beim Autofahren

In Schweden fährt man grundsätzlich immer mit Licht. Autos für den schwedischen Markt sind sogar so eingestellt, dass das Abblendlicht beim Fahren immer automatisch leuchtet. Manche Schweden nutzen darüber hinaus zusätzliche Scheinwerfer oder LED Light Bars. Wenn du dich dafür interessierst, solltest du dich darüber informieren, was genau in Schweden erlaubt ist. Und denk dran: In Deutschland gibt es möglicherweise andere Vorgaben, vergiss also nicht, dein Auto gegebenenfalls wieder umzurüsten, wenn du zurück bist.

Motorvorwärmer

Möglicherweise lohnt es sich für dich, einen Motorvorwärmer in dein Auto einbauen zu lassen. Der Motorvorwärmer direkt im oder am Motor sorgt dafür, dass der Motor nicht zu sehr auskühlt, das Motoröl nicht zu dick wird, und das Auto zuverlässig anspringt. Bei Temperaturen unter -25 Grad Celsius ist das nämlich sonst nicht sicher. Viele öffentliche Parkplätze verfügen über Stromsteckdosen, mit denen der Motorvorwärmer verbunden werden kann. Außerdem sollte ein Motoröl mit niedriger Viskosität genutzt werden.

Was du im Auto haben solltest

Große und vielbefahrene Straßen werden in Schweden in der Regel zuverlässig geräumt, bei Nebenstraßen kann das aber ganz anders aussehen. Bei starkem Schneefall kann es passieren, dass du dort nicht mehr weiterkommst und auf den Schneepflug warten musst. Für einen solchen Fall solltest du immer vorbereitet und ausgerüstet sein. Handschuhe, Decken und eventuell sogar ein Schlafsack, halten dich warm, auch wenn du einige Zeit warten musst. Außerdem solltest du etwas Verpflegung dabeihaben. Wenn du nicht jedes Mal ein Lunchpaket für den Notfall einpacken möchtest, kannst du zum Beispiel auf haltbare EPA Bundeswehr Nahrung zurückgreifen. Die kann lange Zeit im Auto liegen und stellt sicher, dass dich nicht der Hunger plagt, selbst wenn du mehrere Stunden irgendwo verharren musst. Auch etwas zu trinken solltest du nicht vergessen. In einer Thermoskanne kannst du Tee oder Kaffee mitnehmen, der dich auch gut warmhalten kann. Generell solltest du außerdem immer einen Eiskratzer und einen Schneefeger sowie eine Taschenlampe dabeihaben. Es ist zudem verpflichtend, eine Schaufel mitzuführen, damit du dich bei Bedarf freigraben kannst. Warndreieck und Warnweste dürfen natürlich auch nicht fehlen. Einen Türschlossenteiser und Vaseline, um Gummidichtungen vor dem Einfrieren zu schützen, solltest du ebenfalls parat haben. Stell außerdem sicher, dass dein Tank immer gut gefüllt ist. Solltest du tatsächlich einmal feststecken, solltest du zumindest zeitweise den Motor laufen lassen können. Sonst wird es ganz schnell bitterkalt. Zudem sind Tankstellen in einigen Gebieten nicht besonders zahlreich, sodass man besser kein Risiko eingehen sollte, wegen zu wenig Benzin liegenzubleiben.

Rentierherde

Credits: Jörgen Wiklund/imagebank.sweden.se

Weitere Besonderheiten

Wofür du beim Autofahren im schwedischen Winter außerdem gewappnet sein solltest, ist "Snörök". Das sind Schneestaub, beziehungsweise Schneeverwirbelungen, die dir die Sicht nehmen können, wenn du zum Beispiel von einem anderen PKW überholt wirst. Hier musst du also besonders vorsichtig sein. Und in Schwedisch Lappland kannst du manchmal Holzstöcke mit schwarzen Plastiksäcken am Straßenrand sehen. Das ist ein Zeichen der Samen, dass Rentiere in der Nähe sind und möglicherweise auf die Straße laufen. Auch hier sollte man also besonders vorrausschauend fahren und jederzeit bereit sein, zu bremsen.

Navigation und Wetterbericht

Wer im Winter in Schweden unterwegs ist, sollte immer ein Navigationsgerät oder eine aktuelle Straßenkarte dabeihaben. Straßenschilder werden manchmal von Schnee bedeckt, was die Orientierung erschweren kann. Da die Wetter- und Straßenverhältnisse in Schweden unberechenbar sein können, solltest du dich regelmäßig über den aktuellen Wetterbericht, Baustellen und dergleichen informieren. Plane außerdem viel Zeit ein, um von A nach B zu kommen. Mit diesen Hinweisen bist du gut gerüstet, um ohne böse Überraschungen selbst im tiefsten Winter in Schweden Auto zu fahren. Weitere, allgemeinere Hinweise zum Thema Autofahren in Schweden, findest du hier.

Letzte Aktualisierung: 08.02.2024